Regie: Marianne Sery
Wenn die bürgerliche Fassade bröckelt…
Zwei elfjährige Schulkameraden haben sich geprügelt, dabei schlug der eine dem anderen zwei Zähne aus. Die beiden Elternpaare treffen sich zu einem klärenden Gespräch, um in zivilisierter Weise den Vorfall zu besprechen und eine Lösung zu finden. Doch die friedliche Atmosphäre täuscht, die Fassade der bürgerlichen Konventionen bröckelt zusehends. Statt den Konflikt der beiden Söhne zu besprechen und zu schlichten, verlieren beide Paare zunehmend ihre Kultiviertheit und jegliche Selbst- beherrschung – der „Gott des Gemetzels“ wird entfesselt.
Die 1959 geborene französische Schriftstellerin Yasmina Reza, die ihre Karriere als Schauspielerin begann, ist vor allem als Autorin von Theater- stücken, Romanen und Drehbüchern bekannt und heute die meistge- spielte zeitgenössische Theaterautorin.
Rezas schwarze Komödie „Gott des Gemetzels“ spielt auf der Grenze von Gesellschaftssatire und menschlichem Desaster. Die Autorin entblößt auf höchst unterhaltsame satirische Weise die wahre Natur der vier Akteure und offenbart ihre Kleingeistigkeit und ihre Ängste in ihren Ver- haltensweisen untereinander.

Das preisgekrönte Theaterstück wurde im Jahr 2011 von Roman Polanski mit Jodie Foster, Kate Winslet, Christoph Waltz und John C. Reilly verfilmt.